Die Gemeinde Marliana thront in einer mittelhohen Berglage, begrenzt durch die Flusstäler Vincio und Nievole und im Norden durch die Ausläufer des tosko-emilianischen Apennins. Das Leben in der Toskana hängt stark mit dem Anbau von Wein und Oliven zusammen, aber hier auch mit den Waldfrüchten, Kastanien und Pilzen, die von talentierten Einwohnern in raffinierte Köstlichkeiten für Touristen und Feinschmecker verwandelt und auf zahlreichen gastronomischen Veranstaltungen und in berühmten Restaurants angeboten werden.
Diese Gebiete sind seit prähistorischen Zeiten bewohnt, zuerst von den Liguriern, dann, wohl ab dem 3. Jh. v. Chr., von römischen Kolonisten. Archäologische Grabungen haben bedeutende Fundstücke zu Tage gefördert, die auf eine Ansiedlung bei Casore del Monte hinweisen, wo eine Grabstätte aus dem 3. Jh. n. Chr. gefunden wurde. In dem 1930 zufällig entdeckten Grab wurden mindestens vier Münzen zutage gefördert, von denen eine, ein Bronze-As, auf das Jahr 214 v. Chr. zurückgeht.
Bereits in weit vergangenen Zeiten wurde diese Gegend von Wegen zu den Apennin-Pässen durchzogen, und auch heute noch sind Reste der alten Pflaster zu sehen. Beeindruckend in diesem Zusammenhang, und auch nicht ganz abwegig, die Annahme, dass Hannibal bei seinem Marsch auf Rom im Frühjahr 217 v. Chr. genau diese Wege benutzt haben könnte.